Injektionsverfahren

posted am: 6 September 2018

Feuchte Wände stellen oft den Grund für zahlreiche Probleme dar, wie beispielsweise muffigen Geruch, Schimmel, Wasserschäden an Einrichtungsstücke und gelagerten Gegenständen. Zudem sind sie ein optischer Makel und treten häufig im Keller auf. Dies könnte von aufsteigender Feuchtigkeit hervorgerufen werden. Eine Lösungsmöglichkeit ist dabei das sogenannte Injektionsverfahren. Besonders bei Altbauten treten Wände mit einem erhöhten Feuchtigkeitslevel auf, da bei ihnen keine Horizontalsperre verwendet wurde oder sie defekt ist. Diese Sperre wird hingegen bei Neubauten grundsätzlich verbaut und soll das Aufsteigen des Wassers verhindern. Dabei wird eine wasserundurchlässige Folie in eine horizontale Lagerfuge im unteren Teil der Grundmauer platziert. 

Das Injektionsverfahren, wie es beispielsweise bei Mauertrockenlegung Klein umgesetzt wird, spielt dann eine große Rolle, wenn man nicht vorhat, sofort den ganzen Keller freizulegen. Doch zuerst sollte von einem Experten klargestellt werden, ob das Verfahren ausreicht, um die Wand komplett trocken zu legen. Denn oft existiert nicht nur ein Auslöser für das Eindringen des Wassers. Der Experte beschließt dementsprechend die benötigten chemischen Mittel, die in die Wände injiziert werden sollen. Das Spektrum an Mitteln reicht von Paraffin über Kunststoff bis hin zum Wachsen. Auch die Injektion bedarf einer entsprechenden Anpassung, denn in manchen Fällen reicht eine Gießkanne und in anderen Fällen bedarf es einer Hochdruckpressung des Mittels in die Mauer. Nachdem alle wichtigen Voraussetzungen geklärt wurden, beginnt man mit der Platzierung der Bohrlöcher im Mauerwerk.

Dabei sollte man zwischen den Löchern in der Horizontalen einen Abstand von ungefähr 12 bis 13 cm und in der Vertikale 10 bis 12 cm lassen. Der Bohrwinkel sollte optional 20 bis 20 Grad betragen. Außerdem sollte die Lochtiefe, der Wandstärke minus ein paar Zentimeter entsprechen und nach dem Bohren vom Staub gesäubert werden. Anschließend folgt das Aufheizen des Mauerwerkes und der damit verbundenen Vortrocknung, das hängt jedoch von der Injektionslösung ab, zum Beispiel Paraffin. Die Intention dahinter ist, dass das enthaltene Wasser heraus "getrocknet" wird, um dem Paraffin genügend Platz zu schaffen. Häufig wird aber von den meisten Anbietern eine Lösung auf Basis von Kunststoffen bzw. Wachsen verwendet. Schließlich wird das Abdichtungsmittel injiziert.

Hierfür gibt es verschiedene Methoden, entweder wird es in die Bohrlöcher mithilfe einer Gießkanne gegossen, unter Hochdruck hineingepresst oder durch ein Vorratsgerät langsam eingeführt. Eines haben jedoch alle Methoden gemeinsam, es ist von Nöten, dass das Mauerkonstrukt vorher gut getrocknet wurde. Denn dann wirkt der Mauerstein wie ein Schwamm und nimmt die Lösung in seine Poren auf. Diese werden dadurch abgedichtet und vor Nässe geschützt. Zum Schluss wird das bearbeitete Mauerwerk nur noch verputzt, zum Beispiel mit Sperrputz. Nach erfolgreich abgeschlossener Arbeit, sollte eine feuchte Wand nicht mehr auftreten.

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